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WIENER MOZARTJAHR 2006

Die Veranstaltungsreihe > Mozart bewegt


Mozart bewegt
Freitag, 19. Mai 2006 17:00

Konzept von Sabine Hasicka und Alexander Lackner

Aufführung und Workshops mit 3 Tänzern und 3 Streichern.
Es stehen mehrere kammermusikalische Werke Mozarts zur Auswahl


Idee
Musik und Bewegung, Bewegung zu Musik, vom spontanen Mitwippen zur komplex-ausladenden Choreographie – das bei Musik Empfundene körperlich umzusetzen ist eine der intensivsten und faszinierendsten Arten, unterschiedliche Ebenen des Erlebens zu koppeln. Die Melodie, der Rhythmus finden im körperlichen „Kommentar“ ihre fassbare und anschauliche Umsetzung.


Aufführung:

„Mozart sehen“
Am Beginn der Aufführung steht das erarbeitete Stück Musik, aufgeführt durch die Streicher und die Kinder der Volksschulklassen, direkt im Anschluss „übernehmen“ die Tänzer und bringen gemeinsam mit den Streichern das Stück zu Ende, (wobei die Kinder aber in einer Reprise nochmals zum Zug kommen.) Jeder Tänzer ist einer Stimme zugeordnet, es werden mitunter spezielle Tanzformen eingesetzt, um Stimmen zu unterstreichen, z.B. Ballett, zeitgenössisch aber auch Volkstanz, Tango, Steptanz...Die Tänzer interpretieren ihre Stimmen unter Bezugnahme auf einander. Dadurch wird das Stück explizit gemacht, in seiner non-verbalen Aussage verstärkt. Die Musik spricht für sich selbst, und wird nicht nur gehört, sondern auch in den Bewegungen und im Zusammenspiel der Tänzer gesehen. Der „Tanz“ übersetzt hier das musikalische Geschehen.

Im Zuge der Aufführung wird auch der „Rückkoppelungseffekt“ anschaulich gemacht: die Tänzer beginnen nun untereinander und miteinander zu improvisieren, das jeweilige Instrument muss seinem Tänzer folgen. Für die Zuseher ist das natürlich nachvollziehbar, und sie erkennen nun das Zusammenwirken der einzelnen Instrumente daran, ob zwei Tänzer sich sehen, sich berühren, einander nachlaufen, im Dialog agieren, unisono tanzen etc.

Die Musik Mozarts eignet sich bestens für dieses Spiel: so wird sie auch als sinnliches Erlebnis, das Spaß macht, dargestellt, frei von historischem oder traditionellem Ballast. Ein zeitloses Stück Kunst für jede Altersgruppe.


Workshops

„Mozart spüren“
Ziel des Workshops ist es, einen persönlichen Zugang zu der Musik aufzubauen. Durch die aktive Teilnahme an der Musik wird das Stück im wahrsten Sinne des Wortes einverleibt.

Die Kinder sollen sich fragen:

Was sagen die einzelnen Stimmen? - Welche Instrumente haben welche Klangfarben?
Wer unterstützt wen? - Wer soliert gerade?
Was bewirkt die Musik in mir? - Welche Gefühle hat Mozart wohl gehabt, an wen hat er wohl gedacht als er das komponiert hat?

Dezidierte musikalische Anspielungen auf reale Situationen (Trauerthema, Vogelgezwitscher) werden den Kinder vorgeführt, damit sie diese für sich „decodieren“ und versinnbildlichen können. Sie sollen die Musik spüren – erfassen – verstehen und vor allem Spaß an Musik und Bewegung haben und Lust auf Mozart bekommen.

Mozarts Kompositionstechnik kann als „Handwerk“ sehr anschaulich beleuchtet werden: gerade seine kunstvolle Zusammenführung vieler zunächst einzeln vorgestellter musikalischer Motive, die am Ende eines Satzes synchron ineinander greifen und synergetisch eine neue Dimension erschließen, ist als Prozess faszinierend nachzuvollziehen (siehe z.B. das C-D-F-G Motiv in der Jupitersymphonie). Diese Synergie aus Bewegung und Musik kann für die Kinder ein „Aha“-Erlebnis darstellen, das den weiteren Zugang zu Mozart und Kollegen prägen/befruchten kann.


Ablauf:
Den Kindern der Volksschulklasse wird der zu erarbeitende Satz vorgespielt, danach dürfen sie sich für ein Instrument entscheiden, das ihnen am besten gefallen hat. Sie hören sich nun nur diese Stimme an und erarbeiten dann – unterstützt durch einen Tänzer – eine Bewegungsabfolge, die Stimme und Stimmung entspricht, z.B. laut – ruhig – hektisch – schnell – entspannt – hoch – tief etc. Den Kindern werden verschiedenste musikalische Variationen vorgeschlagen, um an der Bewegungssequenz arbeiten zu können. Auch wird sich das Spiel umkehren, d.h. die Kinder können durch ihre Bewegungen auf Geschwindigkeit, Lautstärke etc. Einfluss nehmen, ein bißchen „komponieren“.

Danach führen die einzelnen Gruppen ihren Part mit der Musik auf. Ist diese Phase geprobt, passiert der Zusammenschluss der Stimmen – ein Prozess, der unter anderem auch in Mozarts Kompositionstechnik häufig anschaulich wird (siehe unter Thema Jupitersymphonie).

Die Kinder können jetzt in ihrer Bewegung auch auf die anderen Teilnehmer Rücksicht nehmen und sich selbst in Beziehung zu den anderen sehen.


Team:
>> Sabine Hasicka, Leitung, Tanz
>> Alexander Lackner, Kontrabass + Arrangement
>> Ludwig Ebner, Gitarre
>> Judith Reiter, Viola
>> Anne-Lise Panisset, Tanz
>> Gabriele Seeleitner, Tanz